Verordnung über den Wald
                            über den Wald  *  (kWaV)  vom 30.01.2013 (Stand 01.08.2024)  Der Staatsrat des Kantons Wallis  eingesehen Artikel 57 der Kantonsverfassung;  eingesehen die Artikel 88 des Gesetzes über die Organisation der Räte und  die Beziehungen zwischen den Gewalten vom 28. März 1996 (GORBG);  eingesehen das Gesetz über den Wald vom 14. September 2011 (kWaG);  auf Antrag des für die Umwelt zuständigen Departements,  *  verordnet:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1 Allgemeine Bestimmungen
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 1 Zweck und Geltungsbereich
                            1  Die Verordnung über den Wald und die Naturgefahren (nachfolgend: Ver  -  ordnung) enthält die Ausführungsbestimmungen betreffend das Gesetz über  den Wald und die Naturgefahren (nachfolgend: Gesetz), sofern diese nicht  in anderen Gesetzen enthalten sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 2 Waldbegriff
                            1  Als Wald gelten Flächen, die mit Waldbäumen oder Waldsträuchern be  -  stockt sind und Waldfunktionen erfüllen können, wenn folgende quantitative  Minimalwerte erfüllt sind:  a)  800 Quadratmeter Fläche inkl. 2 Meter Waldrand;  b)  12 Meter Breite inkl. 2 Meter Waldrand;  c)  Alter von 20 Jahren für neue Bestockungen.  * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Als Wald gelten in jedem Fall:  a)  Weidwälder, bestockte Weiden (Wytweiden) und Selven, in ihrer Ge  -  samtheit inklusiv Blössen;  b)  unbestockte oder ertragslose Flächen eines Waldgrundstückes, wie  Blössen oder Flächen, die Waldstrassen und anderen forstlichen Bau  -  ten und Anlagen dienen;  c)  Grundstücke, für die eine Aufforstungspflicht besteht.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Für Bestockungen, welche in besonderem Masse Schutz-, Wohlfahrts-  oder Umweltfunktionen erfüllen, sind die erwähnten Minimalwerte nicht ent  -  scheidend.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2 Zuständige Behörden
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 3 Forstreviere
                            1  Die Bildung von Forstrevieren mit mehreren Waldeigentümern erfordert ei  -  ne Genehmigung durch den Staatsrat gemäss Artikel 7 Absatz 2 des Geset  -  zes, falls es sich um eine Zusammenarbeit der Gemeinden unter sich oder  mit einem Dritten auf Grundlage des Privatrechts handelt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Eine Zusammenarbeit auf Grundlage des öffentlichen Rechts sowie die  Genehmigung der entsprechenden Statuten werden durch das Gemeinde  -  gesetz geregelt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  In allen Fällen sind die Entwürfe der Statuten vorgängig mit der Dienststelle  zu besprechen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Das Forstrevier umfasst als forstpolizeiliche Verwaltungseinheit alle Wälder  auf dem Gebiet der revierbildenden Einwohnergemeinden. Eine Einwohner  -  gemeinde ist gesamthaft einem Forstrevier zuzuteilen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Die Organisation eines Forstbetriebs ist Sache des Waldeigentümers.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 4 Revierförster
                            1  Der Revierförster übt die ihm von den Einwohnergemeinden, den Forstre  -  vieren oder durch die kantonale Gesetzgebung übertragenen Aufgaben aus.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Staatsrat erlässt ein Reglement betreffend die Funktion und die Aufga  -  ben des Revierförsters.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 5 Forstfonds
                            1  Der Forstfonds finanziert kantonal angeordnete Ersatzvornahmen, nament  -  lich Wiederherstellungen sowie Massnahmen im Zusammenhang mit Ro  -  dungsersatz oder nachteiligen Nutzungen, regionale Kompensationsprojekte  und weitere durch das Gesetz begründete Aufgaben und Massnahmen wie  die Erarbeitung von forstlichen Konzepten, die forstliche Forschung, die  forstliche Ausbildung sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Forstpolizeiaufgaben können ebenfalls durch diesen Fonds finanziert  werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Der Forstfonds wird durch die für den Wald und die Naturgefahren zustän  -  dige Dienststelle (nachfolgend: Dienststelle) verwaltet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3 Schutz und Erhaltung der Wälder
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3.1 Waldfeststellung und Rodung
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 6 Waldfeststellung
                            1  Die Waldfeststellung wird in jenem Bereich erstellt, wo Bauzonen an Wald  grenzen oder in Zukunft grenzen sollen, soweit wie möglich in Koordination  mit der Anpassung der Nutzungspläne.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Abgrenzung von Wald und Bauland erfolgt im Auftrag der Einwohner  -  gemeinde unter der Leitung der Dienststelle. Sie wird von einem patentierten  Geometer aufgenommen und ist in das Grundbuch einzutragen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Andere Waldfeststellungen, wie diejenige im vereinfachten Verfahren, die  auf Gesuch hin angeordnet sind, erfolgen auf Kosten des Gesuchstellers.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 7 Waldfeststellungsverfahren
                            1  Die Waldfeststellung wird in der Einwohnergemeinde während 30 Tagen  öffentlich aufgelegt. Sie wird im Amtsblatt und bei der Einwohnergemeinde  gemäss Ortsgebrauch publiziert. Bemerkungen und begründete Einspra  -  chen sind bei der Einwohnergemeinde einzureichen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Staatsrat entscheidet in erster Instanz über die unerledigten Einspra  -  chen für die Waldfeststellungen im Bereich der Bauzone. Der Einspra  -  cheentscheid   wird   zusammen   mit   dem   Situationsplan   den   betroffenen  Eigentümern sowie der Einwohnergemeinde eröffnet und im Amtsblatt publi  -  ziert.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Zuständigkeit zur Homologation vereinfachter Waldfeststellungen aus  -  serhalb der Bauzone wird in den Kompetenzbereich der Dienststelle dele  -  giert. Ein schutzwürdiges Interesse an einer vereinfachten Waldfeststellung  kann von der Einwohnergemeinde, von der kantonalen Verwaltung, von den  Eigentümern sowie von den Bewirtschaftern geltend gemacht werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Dieses vereinfachte Waldfeststellungsverfahren wird unter der Leitung der  Dienststelle mittels Auswertung von Luftbildern oder Geländeaufnahmen  vorgenommen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Gestützt auf die rechtskräftigen Waldfeststellungen sind die Waldgrenzen,  mit indikativer Wirkung in die Nutzungspläne zu übertragen. Das Waldareal  wird als Waldzone eingetragen. Neue Bestockungen in rechtsgültig ausge  -  schiedenen Zonen gelten nicht als Wald.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  Rechtskräftig festgestellte Waldgrenzen werden im Grundbuch angemerkt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 8 Rodungsverfahren
                            1  Das Rodungsgesuch ist vor öffentlicher Auflage dem betroffenen Kreis zur  Stellungnahme zu unterbreiten. Die Dienststelle bestimmt die vom Gesuch  -  steller zu übermittelnden Unterlagen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Das Gesuch ist in Koordination mit der Dienststelle durch die Einwohnerge  -  meinde oder durch die für das massgebliche Verfahren zuständige Behörde  während 30 Tagen in der Einwohnergemeinde öffentlich aufzulegen und im  Amtsblatt zu publizieren. Die Einwohnergemeinde überweist nach Ablauf der  Publikationsfrist die Akten mit ihrer Vormeinung an die für das massgebliche  Verfahren zuständige Behörde.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die für das massgebliche Verfahren zuständige Behörde konsultiert die  anderen in der Sache involvierten kantonalen Dienststellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 9 Rodungsersatz
                            1  Die Art der Ersatzleistung wird in der Rodungsbewilligung festgelegt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Pflichtige hat für den Realersatz, sofern es in der Bewilligung verlangt  wird, eine Kaution zu leisten. In der Regel ist ein den Kosten der Ersatzleis  -  tung entsprechender Betrag in den Forstfonds einzubezahlen. Wenn die  Zahlung dieser Kaution dem Ersatzpflichtigen nicht zumutbar ist, kann eine  finanzielle   Sicherheit   mit   solidarischer   Bürgschaft   verlangt   werden.   Die  Dienststelle kann auf die Erhebung der Kaution verzichten, falls die finanziel  -  le Zahlungsfähigkeit offensichtlich vorhanden ist, wie namentlich bei öffentli  -  chen Körperschaften.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Der Rodungsersatz in finanzieller Form für die Bewerkstelligung von Mass  -  nahmen zugunsten von Natur und Landschaft wird im Zusammenhang mit  der zu rodenden Fläche bestimmt und ist zur Finanzierung von Massnah  -  men im Zusammenhang mit der Bewilligung oder der regionalen Ersatzpro  -  jekte in den Forstfonds einzubezahlen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Höhe des Geldersatzes richtet sich nach quantitativen und qualitativen  Besonderheiten der zu rodenden Fläche und muss mindestens gleichwertig  sein wie der Realersatz.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Die regionalen Kompensationsprojekte bestimmen Massnahmen zuguns  -  ten der Natur und der Landschaft zwecks Kompensation für Rodungen oder  nachteilige Nutzungen. Sie werden durch den Gesuchsteller im Einverständ  -  nis mit der Dienststelle geplant und müssen dieser zur Genehmigung vorge  -  legt werden. Die Dienststelle kann bei regionalen Projekten selber als Bau  -  herr auftreten. Die Finanzierung dieser Projekte durch den Forstfonds kann  bis zu 100 Prozent der anerkannten Kosten ausmachen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  Das Departement kann auf den Rodungsersatz verzichten bei Rodungen  von in den letzten 30 Jahren eingewachsenen Flächen für die Rückgewin  -  nung von landwirtschaftlichem Kulturland, zur Gewährleistung des Hochwas  -  serschutzes und zur Revitalisierung von Gewässern sowie für den Erhalt  und die Aufwertung von Biotopen gemäss der Bundesgesetzgebung über  den Natur- und Heimatschutz.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7  Die Dienststelle erarbeitet die entsprechenden Richtlinien.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            8  Vorbehalten bleiben Bewilligungen, die durch andere Gesetze geregelt  sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 10 Mehrwertabgabe
                            1  Die durch die Rodungsbewilligung entstandenen Mehrwerte eines Grund  -  stücks sind vom Gesuchsteller in den Forstfonds einzubezahlen. Diese Ab  -  gabe wird in der Rodungsbewilligung festgesetzt und zum Zeitpunkt der aus  -  geführten Rodung erhoben.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Mehrwert entspricht 20 Prozent der Differenz des Bodenwertes vor der  Bewilligung und dem geschätzten Marktwert nach der Rodung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Dienststelle nimmt eine Schatzung des Waldbodenpreises vor der Ro  -  dung vor und ermittelt anschliessend, namentlich unter Berücksichtung der  zukünftigen Nutzung des Bodens, den neuen Marktwert (Bodenpreis) nach  der Rodung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Dienststelle konsultiert hierfür die jeweilige Ortsschatzungskommission  und kann bei Bedarf eine Expertise einholen. Die diesbezüglichen Kosten  gehen zu Lasten des Gesuchstellers.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Ausnahmsweise kann ganz oder teilweise auf die Erhebung einer Mehr  -  wertabgabe verzichtet werden, falls das Werk oder der Betrieb öffentliche In  -  teressen verfolgen (z.B. öffentliche Infrastrukturanlagen, usw.).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 11 Aufforstung und Waldverteilung
                            1  Die Dienststelle erstellt in Zusammenarbeit mit den anderen involvierten  Dienststellen für die Einwohnergemeinden einen Leitfaden, der das Vorge  -  hen bezüglich dem Umgang mit der Bewirtschaftung der natürlichen Wald  -  ausdehnung definiert.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle begleitet die Einwohnergemeinden bei der Umsetzung des  Leitfadens und informiert diese über die Massnahmen und deren Finanzie  -  rung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3.2 Wald und Raumplanung
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 12 Forstliche Bauten und Anlagen im Wald
                            1  Als forstliche Bauten und Anlagen gelten namentlich Waldstrassen, Ma  -  schinenwege, Fusswege, permanente Seilanlagen sowie forstliche Werkhö  -  fe. Ebenfalls unter diesen Begriff fallen Verbauungen gegen Lawinen, Bo  -  deninstabilitäten, Murgänge im Sinne von Artikel 31 der vorliegenden Ver  -  ordnung sowie Frühwarnsysteme, Wildschutzzäune und Einrichtungen zur  Waldbrandbekämpfung.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 13 Nichtforstliche Kleinbauten und Kleinanlagen im Wald
                            1  Als nichtforstliche Kleinbauten und Kleinanlagen gelten namentlich Rast  -  plätze, Seilpärke, Vitaparcours, Finnenbahnen, Fusswege bis zu einer Maxi  -  malbreite von 1.50 Meter, Reitpisten, Spielplätze, Themenwege, unterirdi  -  sche Leitungen von Wasser sowie kleinere Unterstände, Jagdhütten, Bie  -  nenhäuser, Antennen, Kunstobjekte, Reservoirs, Wegkreuze, Gedenksteine  und dergleichen. Die Einwirkungen auf den Grund dürfen 25m² nicht über  -  steigen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle bestimmt neuartige nichtforstliche Kleinbauten und Klein  -  anlagen.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 14 Waldabstand
                            1  Die Dienststelle erarbeitet in Zusammenarbeit mit den anderen involvierten  Dienststellen eine Richtlinie für die Regelung der Ausnahmen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3.3 Betreten und Befahren des Waldes
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 15 Zugänglichkeit
                            1  Die Eigentümer können den Zugang zu ihrem Wald zeitlich beschränken,  falls es die Sicherheitsmassnahmen im Zusammenhang mit der Waldbewirt  -  schaftung erfordern.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 16 Motorfahrzeugverkehr
                            1  Die Erarbeitung von Benutzungsreglementen von Forststrassen sowie de  -  ren Signalisation erfolgen durch die Einwohnergemeinden, im Rahmen der  Koordination mit ihrem eigenen Netz, in Zusammenarbeit und im Einver  -  ständnis mit der Dienststelle und den Waldeigentümern.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Einwohnergemeinden konsultieren die Dienststelle im Rahmen des  Genehmigungsverfahrens für die das Forststrassennetz betreffende Signali  -  sation.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 17 Freizeitverkehr
                            1  Der Radsport, der Verkehr durch andere nichtforstliche Fahrzeuge sowie  das Reiten im Wald ausserhalb der Forststrassen und befahrbaren Wege  sind verboten. Die Dienststelle kann Ausnahmebewilligungen erteilen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Winterwanderungen sowie namentlich das Skifahren und das Schnee  -  schuhlaufen im Wald ausserhalb der Forststrassen und befahrbaren Wege,  können auf Anordnung der Dienststelle verboten oder eingeschränkt wer  -  den, sofern sie für den Wald oder die Fauna eine übermässige Beeinträchti  -  gung darstellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Eigentümer oder Bewirtschafter von Infrastrukturen für Freizeitaktivitä  -  ten, die für den Wald oder die Fauna schädlich sind, ergreifen auf Anord  -  nung der Dienststelle alle Massnahmen, um diese Aktivitäten auf geeignete  Routen zu verlegen oder auf ein annehmbares Mass zu beschränken.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Eigentümer oder Bewirtschafter von Infrastrukturen für Freizeitaktivitä  -  ten im Wald haben die Pflicht, im Einverständnis mit dem Waldeigentümer,  geeignete Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Für den Verkehr auf den Fuss- und Wanderwegen bleibt die Gesetzgebung  über die Wege des Freizeitverkehrs vorbehalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3.4 Schutz vor anderen Beeinträchtigungen
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 18 Nachteilige Nutzung
                            1  Als nachteilige Nutzungen gelten alle Eingriffe, die eine rationelle Bewirt  -  schaftung der Wälder verhindern oder die Waldfunktionen langfristig beein  -  trächtigen. Beweidung in Weidwäldern, auf bestockten Weiden oder in Sel  -  ven gelten nicht als nachteilige Nutzungen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Waldbeweidung durch Gross- und Kleinvieh kann ausnahmsweise und  zeitlich begrenzt durch die Dienststelle bewilligt werden, falls die Waldfunk  -  tionen und die Walderhaltung nicht gefährdet sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Entschädigungsforderungen des Eigentümers eines durch die nachteilige  Nutzung beeinträchtigten Grundstücks sind auf dem Zivilweg geltend zu ma  -  chen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Dienststelle kann Kompensationsmassnahmen analog den Rodungen  gemäss Art. 9 der vorliegenden Verordnung verlangen. Die Auswirkungen  auf den Boden sind zu berücksichtigen, falls der Wald sich aufgrund der  nachteiligen Nutzung an dieser Stelle nicht mehr wie gewünscht entwickeln  kann.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Die Dienststelle kann Kompensationsmassnahmen ebenfalls in Form von  Waldbewirtschaftungsmassnahmen verlangen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3.5 Schutz vor natürlichen Beeinträchtigungen
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 19 Waldbrandgefahr
                            1  Die Dienststelle koordiniert die Waldbrandprävention mit den anderen in  -  volvierten Dienststellen sowie mit dem zuständigen Bundesamt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle informiert die Bevölkerung laufend über die aktuelle Wald  -  brandgefahrensituation.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Einwohnergemeinden erfassen die Risikosituationen in unmittelbarer  Nähe der überbauten Zonen und ergreifen im Einverständnis mit den zu  -  ständigen Organen die geeigneten Massnahmen. Sie ordnen die zweckmäs  -  sigen Unterhaltsmassnahmen an, damit der vorgeschriebene Abstand zwi  -  schen dem Wald und den Bauzonen eingehalten wird.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die   Einrichtung   von   Freizeitplätzen   mit   Feuerstelle   an   geeigneten  Standorten ist zu begünstigen. Die erforderlichen Bewilligungen bleiben vor  -  behalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 20 Schädlinge und Neophyten
                            1  Der Revierförster ist für die Überwachung aller Wälder seines Reviers ver  -  antwortlich. Er meldet dem Waldeigentümer und dem betroffenen Kreis die  drohenden oder bereits eingetretene Waldschäden sowie Neophyten im  Wald.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle gibt die erforderlichen Weisungen heraus, erlässt die not  -  wendigen Verfügungen und ordnet die entsprechenden Massnahmen ge  -  genüber den Eigentümern an.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 21 Wildschäden
                            1  Das Wald-Wild-Gleichgewicht muss die natürliche Verjüngung der Wälder  mit allen standortgerechten Baumarten gewährleisten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4 Waldbewirtschaftung
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 22 Grundsätze der Bewirtschaftung
                            1  Eine Waldbewirtschaftung gilt als nachhaltig, wenn sie auf einer naturna  -  hen Forstwirtschaft beruht, auf Multifunktionalität (des Waldes) ausgerichtet  ist und wenn sie sicherstellt, dass Eingriffe in Abständen erfolgen, durch wel  -  che ein Unterbruch in den Hauptfunktionen (des Waldes) vermieden werden  kann.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle legt die Bewirtschaftungsgrundsätze in einer Richtlinie fest.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 23 Forstliche Planung
                            1  Das für den Wald und die Naturgefahren beauftragte Departement (nach  -  folgend: Departement) erlässt die notwendigen Vorschriften für die Ausarbei  -  tung und Genehmigung der forstlichen Planung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle verfolgt periodisch mittels Monitoring die Entwicklung des  Waldes über das gesamte Kantonsgebiet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Planungsgrundlagen umfassen namentlich die Waldflächenentwick  -  lung, die Standortverhältnisse, die Waldstatistik sowie die Inventare und the  -  matischen Konzepte auf regionaler und kantonaler Ebene.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Der kantonale Waldplan enthält mindestens eine Analyse des Waldzustan  -  des, die prioritären Funktionen, die langfristigen Ziele, die Identifikation und  Analyse der Konflikte sowie die generellen Konzepte waldbaulicher, techni  -  scher und infrastruktureller Art.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Die regionale forstliche Planung entwickelt thematische Analysen, nament  -  lich im Zusammenhang mit der Wald-Wild-Problematik, der Freizeit-Thema  -  tik sowie des Holzmarkts und der Holzverwendung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  Die öffentliche Mitwirkung bei der Erarbeitung des kantonalen Waldplans  erfolgt mindestens mittels öffentlicher Konsultation.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7  Der Staatsrat genehmigt den kantonalen Waldplan sowie die regionalen  forstlichen Pläne und erklärt diese als behördenverbindlich.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            8  Die Revierförster erstellen in Ausführung der forstlichen Planung die Jahre  -  sprogramme für die Waldbewirtschaftung und alle anderen wichtigen Wald  -  arbeiten. Diese sind dem Waldeigentümer und dem zuständigen Kreisinge  -  nieur zur Genehmigung vorzulegen.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 24 Holzschläge
                            1  Der Revierförster beantragt vor der Holzanzeichnung beim zuständigen  Kreisingenieur die Holzschlagbewilligung. Diese kann auf der Grundlage des  Jahresprogramms erteilt werden. Der Kreisingenieur kann die Erteilung der  Holzschlagbewilligung an besondere Bedingungen knüpfen, namentlich in  Verbindung mit der Holzanzeichnung oder in Anbetracht besonderer Funk  -  tionen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  In Privatwäldern wird das vom Revierförster erstellte Anzeichnungsproto  -  koll der Holzschläge dem zuständigen Kreisingenieur vor dem Holzschlag  zur Bewilligung übergeben. Die Holzschlagbewilligung ist zu verweigern,  wenn Schutz- und Wohlfahrtsfunktionen des Waldes durch den Holzschlag  gefährdet werden oder wenn Bedingungen des vorangegangenen Schlages  nicht eingehalten sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Kahlschläge sind in der Regel untersagt. Bewilligungen können erteilt wer  -  den, sofern sie für den Forstschutz, die Verjüngung der Wälder oder die Er  -  haltung der Biodiversität sowie die Gefahrenverhinderung notwendig sind  und für die benachbarten Grundstücke und Bestände keine übermässigen  Risiken entstehen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Holzschläge werden unter der Aufsicht des Revierförsters ausgeführt.  Die Fällarbeiten sowie das Rücken und Seilen des Holzes sind so zu organi  -  sieren, dass der verbleibende Bestand und die Nachbarwälder nicht beschä  -  digt oder beeinträchtigt werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Bei Arbeiten, die den Wald beschädigen oder gefährden, kann der zustän  -  dige Kreisingenieur die Einstellung verfügen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  Ohne Bewilligung des Revierförsters und des Eigentümers ist es untersagt,  Bäume im Wald aufzuasten, Wipfel abzuhauen oder Waldbäume anderwei  -  tig zu beschädigen oder zu gefährden. Vorbehalten bleiben Massnahmen,  die durch andere Gesetze geregelt sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 25 Holzverkauf
                            1  Der Holzverkauf ist Sache des Waldeigentümers.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Vertrag beim Verkauf auf Stock bedarf der Genehmigung des zustän  -  digen Kreisingenieurs.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Abgabe von Losholz auf dem Stock ist verboten.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 26 Forstreservefonds der Waldeigentümer
                            1  Bezüge aus dem Reservefonds für forstliche Zwecke wie den Kauf von  Forstmaschinen, die Deckung offener Restkosten bei Forststrassen, Werk  -  höfe und andere forstliche Infrastrukturen, Massnahmen im Zusammenhang  mit Waldschäden, die Planung und die Waldbewirtschaftung, die Finanzie  -  rung   von   forstlichen   Verbesserungen,   die   Einführung   des   betrieblichen  Rechnungswesens sowie den Kauf von Wald sind mit der Bewilligung des  zuständigen Kreisingenieurs zulässig.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Dienststelle führt die erforderlichen Kontrollen durch.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 27 Waldreservate
                            1  Die an der Bildung eines Waldreservats interessierten Waldeigentümer  stellen   vorgängig   beim   betroffenen   Kreis   einen   schriftlichen   Antrag   um  grundsätzliche Zustimmung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Antrag um Genehmigung enthält namentlich Angaben über die Lage  und Ausdehnung des Reservats, die Standorteigenschaften, den Zweck und  das Monitoring, die anzuwendenden Bewirtschaftungsmethoden sowie des  -  sen Dauer.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 28 Walderschliessung
                            1  Die Dienststelle erstellt ein Inventar des Walderschliessungsnetzes und ak  -  tualisiert dieses laufend.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Sie entwickelt ein kantonales Konzept für den Ausbau und den Unterhalt  dieses Netzes.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 29 Controlling
                            1  Die Dienststelle führt laufend ein Controlling betreffend die Eingriffe im Be  -  reich der Bewirtschaftung und Erhaltung der Wälder durch.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Die Revierförster übermitteln dem betroffenen Kreis die Perimeter der Ein  -  griffe und sämtliche Informationen in Bezug auf die Nutzung und den Ver  -  kauf des Holzes, der Arbeitsvergaben, der Tätigkeiten im Bereich der Forst  -  polizei sowie der Walderhaltung.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 30 Unterhalt der Wälder entlang von Strassen und Wasserläufen
                            1  Die für den Unterhalt von öffentlichen Strassen, Gewässern, Flugschnei  -  sen, Eisenbahnlinien oder anderen Werken, die regelmässige Waldeingriffe  erfordern, verantwortlichen Organe, erstellen für diesen Unterhalt ein Mehr  -  jahresprogramm, das sie der Dienststelle zur Genehmigung vorlegen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5 ...  *
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 31 * ...
Art. 32 * ...
Art. 33 * ...
Art. 34 * ...
                            6 Förderungsmassnahmen
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 35 Grundsätze
                            1  Die Förderungsbeiträge werden unter Berücksichtigung der Bedeutung des  Objekts, der Prioritäten, der Ausführungsschwierigkeiten sowie der Unter  -  haltskosten bestimmt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 36 Berufsbildung
                            1  Die Dienststelle kann die Absolvierung der Kurse, die für eine qualitative  Ausführung der in dieser Gesetzgebung erwähnten Tätigkeiten notwendig  sind, als obligatorisch erklären.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 37 Förderung der Holznutzung
                            1  Bei Bauvorhaben, bei denen der Kanton als Bauherr auftritt oder finanziell  beteiligt ist, muss jeweils eine zweckmässige Verwendung von Holz als Bau  -  stoff oder Energiequelle geprüft werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 38 Beiträge für Schutzwälder
                            1  Die Pflege der Schutzwälder hat gemäss der genehmigten Planung der  prioritären Schutzwälder zu erfolgen, in Anwendung der Prinzipien der nach  -  haltigen Schutzwaldbewirtschaftung und namentlich unter Berücksichtigung  der Wiederkehrdauer gemäss Standorteigenschaften und Waldzustand.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Kanton unterstützt die Erstellung und die Wiederinstandstellung von  Forststrassen, Maschinenwegen, Holzlagerplätzen und Werkhöfen, die einer  optimalen Schutzwaldbewirtschaftung dienen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Waldschadenbehebung umfasst Massnahmen zur Überwachung des  Waldes, zur Verhütung und Behebung von Waldschäden, namentlich durch  Feuer, Krankheiten, Schädlingen, Naturkatastrophen und Schadstoffen, wel  -  che die Funktion und Erhaltung der Schutzwälder bedrohen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Die Beitragszahlung der Einwohnergemeinden von bis zu zehn Prozent der  durch den Kanton anerkannten Kosten erfolgt auf schriftlichen Antrag der  Waldeigentümer aufgrund der anerkannten Pauschalkosten und der jährli  -  chen Planung oder, ausnahmsweise im Rahmen von spezifischen Projekten,  einer begründeten Kostenschätzung.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 39 Beiträge an die Biodiversität des Waldes
                            1  Der Kanton leistet Beiträge für die Einrichtung, die Erhaltung und den Un  -  terhalt von Waldreservaten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Kanton unterstützt den langfristigen Schutz von Waldflächen mit be  -  sonderen Naturwerten wie Waldreservate oder Altholzinseln sowie die Auf  -  wertung von prioritären Lebensräumen und wertvollen Nutzungsformen wie  die Nieder- und Mittelwälder, Weidwälder und Kastanienselven.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Die Beitragszahlung der Einwohnergemeinden von bis zu zehn Prozent der  durch den Kanton anerkannten Kosten erfolgt auf schriftlichen Antrag der  Waldeigentümer aufgrund der anerkannten Pauschalkosten und der jährli  -  chen Planung oder, ausnahmsweise im Rahmen von spezifischen Projekten,  einer begründeten Kostenschätzung.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 40 Beiträge an die Forstwirtschaft
                            1  Der Kanton unterstützt die Verbesserung der Bewirtschaftungsbedingun  -  gen und die Schaffung von Bewirtschaftungsgemeinschaften falls die Kriteri  -  en betreffend Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 41 Unterhalt subventionierter Werke
                            1  Die Empfänger von Beiträgen sorgen für die periodischen Kontrollen der  Werke gemäss den Vorschriften der Dienststelle.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Sie melden die festgestellten Schäden dem betroffenen Kreis.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 42 Investitionskredite
                            1  Investitionskredite können zur Finanzierung von Restkosten subventionier  -  ter Massnahmen, zur Anschaffung forstlicher Fahrzeuge, Maschinen, Geräte  sowie für die Erstellung von forstbetrieblichen Anlagen bis zu 80 Prozent der  anerkannten   Kosten   gewährt   werden.   Ein   Investitionskredit   kann   nur  gewährt werden, wenn die Bedingungen einer optimalen Bewirtschaftung er  -  füllt sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Darlehen unter 50'000 Franken werden nicht gewährt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 43 Notlagen und Katastrophenfälle
                            1  Der Staatsrat kann zur Behebung von Notlagen in der Forstwirtschaft  zwecks Koordination der Massnahmen unter Führung der Dienststelle die  Einsetzung einer Arbeitsgruppe mit Vertretung der betroffenen Kreise anord  -  nen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Staatsrat kann namentlich normale Holzschläge verbieten, zentrale  Holzlager organisieren sowie den Einsatz der Arbeitsressourcen regeln.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Das Departement erlässt die notwendigen Vorschriften für die Bewältigung  von aussergewöhnlichen Waldschäden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7 Strafbestimmungen und Verwaltungszwang
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 44 Aufsicht der Einwohnergemeinden
                            1  Bei Waldbränden, Lawinenniedergängen, Erdrutschen und ähnlichen Er  -  eignissen   treffen   die   Einwohnergemeinden,   in   Zusammenarbeit   mit   der  Dienststelle, nach Anhören der Eigentümer, die erforderlichen Massnahmen  zum Schutz der Wälder und der durch die drohende Waldzerstörung gefähr  -  deten Gebiete.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Sie sind berechtigt, gegen jegliche Handlung, die den Wäldern Schaden  zufügt, an deren Erhaltung die Einwohnergemeinde ein Interesse hat, bei  der Dienststelle Anzeige zu erstatten.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 45 Kantonale Übertretungen
                            1  Zusätzlich zu den im Bundesrecht normierten Übertretungen werden na  -  mentlich folgende kantonalen Übertretungen mit Busse bestraft:  a)  die Unterlassung der von der Einwohnergemeinde, vom Departement,  der Dienststelle oder dem Revierförster angeordneten Pflegemassnah  -  men;  b)  die Beschädigung von Waldbäumen oder Waldbestockungen;  c)  die unerlaubte Erstellung von Kleinbauten und Kleinanlagen im Wald;  d)  die unerlaubten Einzäunungen im Wald;  e)  *  Handlungen welche Feuerschäden oder einen Waldbrand verursachen  können, insbesondere Feuer welche ausserhalb der für diesen Zweck  bezeichneten Orte liegt;  f)  das Verlassen von ungelöschtem Feuer im Wald oder am Waldrand;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            g)  die Vornahme unbewilligter waldschädlicher Nebennutzungen gemäss  den Bestimmungen über die nachteiligen Nutzungen;  h)  die Beweidung ohne Bewilligung im Wald;  i)  Winterwanderungen sowie namentlich das Skifahren und das Schnee  -  schuhlaufen in verbotenen Waldzonen;  j)  die Nichtbefolgung von anderen Anordnungen, welche die Forstpolizei  in Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen erlassen hat;  k)  die unerlaubte Ablagerung oder Entnahme von Material und die Abfall  -  beseitigung im Wald.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Revierförster kann diese kantonalen Übertretungen gemäss dem Ord  -  nungsbussenverfahren ahnden.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 46 Ordnungsbussenverfahren
                            1  Die sich im Anhang dieser Verordnung befindende Bussenliste nennt die  Höhe der Bussenbeträge für die kantonalen Übertretungstatbestände.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Der Revierförster ist ermächtigt, in Ausübung seiner Funktion, Ordnungs  -  bussen aufzuerlegen und einzuziehen. Lehnt die fehlbare Person das Ord  -  nungsbussenverfahren ab, ergeht eine Anzeige an die zuständige Dienst  -  stelle und ein ordentliches Verfahren wird eingeleitet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Das Ordnungsbussenverfahren ist ausgeschlossen, falls:  a)  die Widerhandlung zur Gefährdung oder Verletzung einer Person oder  zu Sachschaden geführt hat;  b)  die Widerhandlung nicht von einem ermächtigten Organ festgestellt  worden ist;  c)  die Widerhandlung von einer Person begangen wird, die das 15. Al  -  tersjahr noch nicht erfüllt hat;  d)  der fehlbaren Person zusätzlich eine nicht in der Bussenliste aufge  -  führte Widerhandlung vorgeworfen wird;  e)  die Summe mehrerer Bussenbeträge 700 Franken übersteigen würde;  f)  Gründe für die Strafbefreiung im Sinne von Artikel 52 StGB gegeben  sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Es sind ausschliesslich die offiziellen Formulare zu verwenden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Die fehlbare Person kann die Ordnungsbusse sofort oder bis Ablauf einer  Bedenkfrist von 20 Tagen bezahlen. Bei sofortiger Bezahlung erstellt der  Revierförster eine Quittung. Wird die Ordnungsbusse nicht sofort bezahlt, er  -  hält die fehlbare Person ein Bedenkfristformular. Die Nichtbezahlung einer  Ordnungsbusse innert der Bedenkfrist ist der Ablehnung eines Ordnungs  -  bussenverfahrens gleichzustellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  Wenn eine fehlbare Person ohne Wohnsitz in der Schweiz die Busse nicht  sofort bezahlt, hat sie den Betrag zu hinterlegen oder eine anderweitig ange  -  messene Sicherheit zu leisten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7  Mit Bezahlung der Busse wird diese rechtskräftig, es sei denn, die zustän  -  dige Dienststelle stelle auf Gesuch der widerhandelnden Person oder einer  von der Widerhandlung betroffenen Person hin eine Verletzung von Absatz
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3 fest, annulliere die Ordnungsbusse und leite ein ordentliches Verfahren  ein.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            8  Das Ordnungsbussenverfahren ist kostenlos.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            9  Erfüllt die fehlbare Person durch eine oder mehrere Widerhandlungen  mehrere Ordnungsbussentatbestände, so werden die Bussen zusammenge  -  zählt und es wird eine Gesamtbusse auferlegt. Lehnt die fehlbare Person  das Ordnungsbussenverfahren für eine von mehreren ihr vorgeworfenen  Übertretungen ab, so findet auf alle Übertretungen das ordentliche Verfah  -  ren Anwendung.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            10  Die Einnahmen aus Bussen gemäss ordentlichem Strafverfahren sowie  aus Bussen, die durch den Revierförster erteilt worden sind, fallen vollum  -  fänglich dem Forstfonds zu.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 47 Vorbehalt
                            1  Die auf den Wald und forstliche Tätigkeiten anwendbaren Bestimmungen  der Schweizerischen Straf- und Nebenstrafgesetzgebung bleiben vorbehal  -  ten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Das Departement und der Waldeigentümer sind berechtigt, Schadener  -  satzansprüche bei den zuständigen Instanzen geltend zu machen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            8 Schluss- und Übergangsbestimmungen
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 48 Übergangsbestimmung
                            1  Die aktuell vom Kanton verwalteten Forstreservefonds der Waldeigentümer  werden innert einer Frist von sechs Monaten ab dem Inkrafttreten der vorlie  -  genden Verordnung an ihre Eigentümer zurückerstattet.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 49 Aufhebung bisherigen Rechts
                            1  Mit Inkrafttreten dieser Verordnung werden aufgehoben:  a)  das Vollziehungsreglement zum Forstgesetz vom 11. Dezember 1985;  b)  die Verordnung über den Waldbegriff vom 28. April 1999;  c)  das   Reglement   betreffend   die   Benutzung   des   kantonalen   Auffors  -  tungsfonds vom 26. November 1943.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 50 Inkrafttreten
                            1  Die vorliegende Verordnung wird im Amtsblatt veröffentlicht, um am 1. Ja  -  nuar 2013 in Kraft zu treten.  A1 Anhang 1 zu Artikel 46
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. A1-1 Liste der Ordnungsbussen
                            1  Widerhandlungen  Betrag
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Unterlassung der von der Einwohnergemeinde,  vom Departement, von der Dienstelle oder vom  Revierförster angeordneten Pflegemassnahmen  Fr. 500
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Beschädigung von Waldbäumen oder Waldbesto  -  ckungen  Fr. 200/Baum
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3  Unerlaubte Erstellung von Kleinbauten und Klein  -  anlagen im Wald  Fr. 50/m² Fr. 20/m'
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4  Unerlaubte Einzäunungen im Wald  Fr. 20/m'
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5  Zuwiderhandlungen gegen Feuerverbote im Wald  Fr. 500
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Widerhandlungen  Betrag
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            6  Verlassen von ungelöschtem Feuer im Wald oder  am Waldrand  Fr. 500
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            7  Unbewilligte waldschädliche Nebennutzungen ge  -  mäss den Bestimmungen über die nachteiligen  Nutzungen  Fr. 100
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            8  Beweidung ohne Bewilligung im Wald  Fr. 100
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            9  Winterwanderungen, Skifahren, Schneeschuhlau  -  fen, etc. in verbotenen Waldzonen  Fr. 100
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            10  Nichtbefolgung von anderen Anordnungen, wel  -  che die Forstpolizei in Anwendung der gesetzli  -  chen Bestimmungen erlassen hat  Fr. 200
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            11  Unerlaubte Ablagerung oder Entnahme von Mate  -  rial und die Abfallbeseitigung im Wald  Fr. 200
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Änderungstabelle - Nach Beschluss  Beschluss  Inkrafttreten  Element  Änderung  Quelle Publikation
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            30.01.2013  01.01.2013  Erlass  Erstfassung  BO/Abl. 7/2013
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            11.04.2018  01.05.2018  Art. 45 Abs. 1, e)  geändert  BO/Abl. 16/2018
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Erlasstitel  geändert  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Ingress  geändert  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Titel 5  aufgehoben  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Art. 31  aufgehoben  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Art. 32  aufgehoben  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Art. 33  aufgehoben  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            17.07.2024  01.08.2024  Art. 34  aufgehoben  RO/AGS 2024-084
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Änderungstabelle - Nach Artikel  Element  Beschluss  Inkrafttreten  Änderung  Quelle Publikation  Erlass  30.01.2013  01.01.2013  Erstfassung  BO/Abl. 7/2013  Erlasstitel  17.07.2024  01.08.2024  geändert  RO/AGS 2024-084  Ingress  17.07.2024  01.08.2024  geändert  RO/AGS 2024-084  Titel 5  17.07.2024  01.08.2024  aufgehoben  RO/AGS 2024-084