VOLLZUGSBESTIMMUNGEN betreffend Pflanzenschutz und Alpenblumenverkauf
                            VOLLZUGSBESTIMMUNGEN  betreffend Pflanzenschutz und Alpenblumenverkauf  (RRB  Mai  1971  1  ; Stand am 1.  Juli  2009)  Der Regierungsrat des Kantons Uri,  gestützt auf die Artikel  30 - 34 der Verordnung vom 30.  Dezember  1963  über Natur- und Heimatschutz, Erhaltung der Altertümer und Kunstdenk  -  mäler und Förderung zeitgenössischer Kunst, sowie auf das Bundesgesetz  vom 1.  Juli  1966 über den Natur- und Heimatschutz  2   und der Vollziehungs  -  verordnung hiezu vom 27.  Dezember  1966,  beschliesst:
                        
                        
                    
                    
                    
                Artikel 1 Jedes Ausreissen, Ausgraben, Feilbieten, gewerbsmässige Versenden und überhaupt das massenhafte Pflücken der nach Artikel 2 und 3 hiernach
                            geschützten Pflanzen ist verboten. Auf öffentlichen Strassen und Plätzen  (innerorts und ausserorts), vor Bahnstationen und Gaststätten usw. ist jeder  Blumenverkauf gänzlich und für jedermann verboten. Das Feilhalte-,  Versand- und Verkaufsverbot bezieht sich auch auf Ladengeschäfte, Kioske  und Gaststätten.
                        
                        
                    
                    
                    
                Artikel 2 Es gelten als absolut geschützte Pflanzen mit totalem Pflückverbot: Breitblättriger Rohrkolben Maiglöcklein, Maieriesli Türkenbund Feuerlilie Gelbe Schwertlilie Sibirische Schwertlilie Angebrannte Orchis Rotes Waldvögelein Fliegenorchis Bienenorchis Typha latifolia
                            Convallaria mayalis  Lilium Martagon  Lilium bulbiferum  Iris Pseudocornus  Iris sibirica  Orchis ustulata  Cephalanthera rubra  Ophrys muscifera  Ophrys apifera
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1   AB vom 10.  Juni  1971
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2   SR 451  1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Hummelorchis  Frauenschuh  Alpenakelei  Steinröschen  Alpenmannstreu (Edeldistel)  Ophrys fuciflora  Cypripedium Calceolus  Aquilegia alpina  Daphne striata  Eryngium alpinum
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Artikel  3
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Es gelten als Pflanzen, von denen nur wenige Exemplare (Blumen oder  Zweige) gepflückt werden dürfen:  Alpenaster  Alpenveilchen  Edelweiss  Felsenaurikel (Flüehblüemli)  Männertreu  Paradieslilie  Pelzanemone  Purpurenzian  Seidelbast  Silberdistel  Steinnelke  Stengelloser Enzian  Stechpalme  Aster alpinus  Cyclamen europaeum  Leontopodium alpinum  Primula Auricula  Nigritella nigra  Paradisia Liliastrum  Anemona vernalis  Gentiana purpurea  Daphne Mezereum  Carlina acaulis  Dianthus Caryophyllus  Gentiana Kochiana u. Clusii  Ilex aquifolium
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Ferner sind folgende Pflanzen eidgenössisch geschützt:  Hoher Rittersporn  Alpenmohn  Mannsschild, alle Arten  Himmelsherold  Edelrauten, alle kleinen alpinen Ar  -  ten  Delphinium elatum  Papaver alpinum,  Androsace, alle Arten  Eritrichium nanum  Artemisia, alle alpinen Arten
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Artikel  4
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Das Ausgraben vorgenannter Pflanzen (Artikel  2 und 3) ist auf dem  ganzen Kantonsgebiet gänzlich verboten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2  Erlaubt ist bei den nach Artikel  2 und 3 hievor geschützten Arten:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  das Ausgraben einzelner Exemplare zu wissenschaftlichen oder Unter  -  richtszwecken;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  das Pflücken nur weniger Exemplare von Pflanzen nach Artikel  3 zu rein  privatem Gebrauch;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  das Verfügen über Pflanzen ab dem eigenen Grund und Boden, wobei  auch bei derart gewonnenen Pflanzen der Verkauf gemäss Ziffer  1  verboten ist.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Artikel  5
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1  Im Interesse der Bienenzucht und ihrer Bedeutung für die Bestäubung der  Obstbäume sind geschützt:  alle kätzchentragenden Bäume und Sträucher, wie Pappeln, Weiden, Ha  -  seln, zur Zeit der Kätzchenblüte.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Artikel  6-8  3
                        
                        
                    
                    
                    
                Artikel 9 Diese Vollzugsbestimmungen treten sofort in Kraft 4
                            und ersetzen die  Vorschriften betreffend Alpenpflanzenverkauf vom 22.  Juni  1964 (Amtsblatt  Nummer 26 vom 25.  Juni  1964).  5  Altdorf, den 10.  Mai  1971  Namens Landammann und Regierungsrat  des Kantons Uri  Der Landammann: Werner Huber  Der Kanzleidirektor: Dr. Hans Muheim
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            3   Aufgehoben durch RRB vom 9.  Juni  2009, in Kraft gesetzt auf den 1.  Juli  2009 (AB vom
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            26.  Juni  2009).
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            4   mit Publikation im AB vom 10.  Juni 1971
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            5   Richtig: RRB vom 13.  Mai  1968  3